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23.04.2022/ENE (Hoher Meißner)

erstellt von Jörg Dummann zuletzt verändert: 25.04.2022 17:02

Gert Bräutigam und ich starten in der eb28edition um 10.36 UTC vom Segelfluggelände Stauffenbühl in Eschwege im Eigenstart.

Wind ONO, böig mit etwa 25 km/h. Etwa 1 h zuvor war es aufgegangen und die Sonne schien. Südlich des Platzes standen etwa 2/8 Cumuli, nach Norden hin war alles (den kompletten Tag) blau.

Wir stellten den Motor in etwa 600m über Platz ab und flogen an den Osthang bei Kalla (nördlich Eschwege) an. In 9oo m Höhe flogen wir zum Osthang des Hohen Meißner und nutzten Thermik (etwa 2m/s), um dann den Versuch zu starten im Lee des Berges die Welle zu finden. Keine Inversion vorausgesagt, einzig unserem Gefühl folgend, schon so oft bei solchem Wetter Wellen gefunden zu haben, flogen wir los. In etwa 900m NN ( Meißnerhöhe 750m NN) ging das Steigen direkt vor der Wolke im Blauen los. Die Steigwerte betrugen etwa bis 2m/s. Kam der Wind Anfangs aus etwa 90 Grad in dieser Höhe, drehte er oben bis auf 130 Grad und hatte in knapp 3000 m eine Stärke von 52 km/h.

Da wir das Wellenfluggebiet nicht aktiviert hatten (die Welle wäre anscheinend auch nicht viel höher gegangen), sahen wir südöstlich, etwa 25 oder 30 km entfernt einige Lentis.

Wir näherten uns allmählich dem Wolkenniveau.  Die Wolken wiesen fast komplett lenticulare Strukturen auf. Flog man vor diese, konnte man Steigen oder ohne Höhenverlust weiter fliegen.

Eigentliche Auslöser der Wellen waren nicht auszumachen. Wir folgten dann den Strukturen, die sich etwa an der südlichen Kante des Thüringer Waldes bildeten.

Die Landung erfolgte kurz nach 15 Uhr UTC. Der Wind wehte noch immer aus ONO mit 25-30 km/h, sehr böig.

Die Kameraden vom Dingel hatten vor einigen Monaten ebenfalls dieses Phänomen der häufig (fast überall) anzutreffenden Wellen bei Ostwetterlagen beschrieben. Daran mussten wir denken. Hat Spaß gemacht.

Während des Einräumens war alles blau geworden.

Auf der Linie, von Eschwege aus gesehen in südöstlicher Richtung, wo die Wolken den ganzen Nachmittag  gestanden hatten, waren sie alle verschwunden. Nur genau über dieser Linie stand nun eine milchige Schicht, die das Wetter des kommenden Tages, wie prognostiziert, ankündigte.

 

 

 

 

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