08.12.2019 / SW (Harz)
Verein: LSG Wolfenbüttel e.V.
Flugzeugtyp: DG800B (18m)
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Startort: Große Wiese Wolfenbüttel, 78m MSL
Startzeit:09:09 UTC
Landeort: Große Wiese Wolfenbüttel, 78m MSL
Landezeit:12:34 UTC
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Bodenwindrichtung: West
Bodenwindstärke: 20-30km/h
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Einstieg in die Welle/n: 1) Harzvorland 2) Bei Halberstadt 3) Westliche Oderkante
Für jedes Wellensystem:
Einstieg(e) aus: Eigenstart
Einstieg(e) in Höhe: 1500m MSL
Angetroffene Steigwerte: 0,5 - 4m/s
Erreichte Höhe(n):2900m MSL
Ausdehnung des Steiggebietes: Siehe Berichte
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Vermuteter Auslöser: Harz
Höhenwindrichtung(en): ca. WSW
Höhenwindstärke(n): ca. 80km/h
Temperaturangaben: -1°C in 2800m MSL
Freier Bericht:
Die Meteo France Vorhersage sagte ganz gute Steigwerte voraus,
allerdings auch ziemlich viele Wolken und Feuchtigkeit. Meine Anfrage auf Facebook hinsichtlich der Meinung anderer Interessierter zu möglichen Wellenflug am 8.12.19 blieb unbeantwortet. Also überließ ich es meiner persönlichen Einschätzung am Sonntag selbst. Vorhersage war nach wie vor gut, die Wettersituation als solche auch. An der Harzkante war die klassiche Staubewölkung zu erkennen und in der Höhe Lentistrukturen. Also aufrüsten und Start kurz nach 10 Uhr LT.
Hier der Flug in Skylines:
WIndzunahme in der Höhe recht rasant. Ab 500m waren es schon gut 70km/h, ich stieg quasi stationär. Kurswechsel Richtung Süden brachte etwas V über Grund bis auf 1700m MSL. Nach Motoreinfahren fand ich bei Hornburg die erste Steigzone und konnte mich, wie bei einigen Flügen zuvor, wieder fast quer zum Wind bis östlich Vienenburg vorhangeln.
Bild: Typische Staubewölkung mit Leelücke an der Harzkante
Ab da kam ich ins Fallen und konnte leider auch am sonst verlässlichen Hotspot zwischen Ilsenburg und Wernigerode in 1000m MSL kein brauchbares Steigen finden, Weiter Richtung Wernigerode tauchte in dann in die Rotorenebene ein und mußte in 700m MSL den Motor wieder starten. Jetzt zog auch noch eine Regenwand von SW kommend Richtung Wernigerode heran und ich floh mit 1800m MSL Richtung Osten.
Bidl: Der Regenschleier zieht rein
Da die Wellenvorhersage das erste Steigebiet relativ weit nördlich vorhersagte, flog ich von der Harzkante weg Richtung Halberstadt, konnte zwar ein tragende Linie finden aber keine Höhe machen. Also zog ich ein weiteres Mal den Motor, um es ein Stockwerk höher zu probieren. Das Wolkenbild dort zeigte deutliche Lentikanten, wohingegen im Kammniveau die vorhande Cu- Bewölkung keine echten Anhaltspunkte für Steigzonen gab. Die sich verdichtende Cu-Bewölkung hinter Halberstadt am Huy deutete das Ende der Leelücke an. Kurz vor Halberstadt kam ich im Bereich oberhalb einiger Cu- Wolken wieder in Steigzonen, allerdings völlig ungewohnt in der Höhe (1700m MSL) in rotorähnlicher Turbulenz.
Bild: Hier mal 5m/s laminar, vorher und danach dann auch wieder ruppig
Bild: Sind das oben im Bild auch Rotorfetzen?
Der Schauer war mitterweile entlang der Harkante abgezogen und im Lee nördlich Wernigerode bildete sich ein ziemlich mächtiger Wolkenberg mit laminaren Luvkanten.
Bild: Rückflug zur Harzkante, da sich oben im Bild eine Wolkenkante zeigte
Ich konnte wieder quer zum WInd (!) im Steigen Richtung der Wolkenluvkante vorfliegen. Hier wiederholte sich das Rotorenspekakel mit heftigen Varioauschlägen bis auf ca. 2700m MSL.
Bild: Wernigerode voraus, rechts davon die Wolke, unten "rotorig", darüber mit Laminaransätzen.
Unmttelbar vor der Wolke ging es recht zügig nach oben. Da ich zuvor schon ohne Erfolg Aschersleben gerufen hatte, war an eine Fensterfreigabe nicht zu denken und ich umflog die Wolke ohne die starken Steigzonen zu zentrieren. Dann konnte ich wieder quer zum WInd (!) im Steigen Richtung Osterwieck fliegen.
Bild: Links unten müßte Osterwieck sein, darüber wieder Wolkenkanten mit Lentistrukturen
Beim Rückflug zur Harzkante verlor ich trotz hoher Vorfluggeschwindigkeit nicht allzuviel Höhe und konnte aber erst wieder weiter nördlich bei Vienenburg etwas Steigen finden.
Vollkreisvideo zum Wolkenbild aus der Gegend im Anhang!
Bild: Richtung Goslar Wolkenstraßen in Windrichtung
Den Versuch direkt bei Goslar wieder an der Harzkante Steigen zu finden brach ich aufgrund anhaltenden Fallens ab und entschloß mich zum Rückflug.
Über dem Oder stand eine größere Wolkenformation und hier konnte ich entlang der in Nord-Süd verlaufende BAB noch einmal gut 300m Höhe machen.Abschließend noch ein Ausflug zum Haushang, der Asse. Die trug bis 700-800m, allerdings wurde mir hier deutlich, wie turbulent es hier unten war und ich stellte mich auf eine anspruchsvolle Landung ein, was sich auch durch volle Ruderausschläge in alle RIchtungen bis kurz vorm Aufsetzen bestätigte. Landung nach kanpp 3,5h Flugezeit und wieder um einige interessante Erfahrungen reicher.
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