Einstieg im Ruhrtal zwischen Meschede und Oeventrop/S (Süd)
erstellt von Christof Maul
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zuletzt verändert:
09.11.2018 08:35
Einstieg im Ruhrtal zwischen Meschede und Oeventrop / 3855m lt. IGC; Pilot: Tim Sirok
- Name
- Tim Sirok
- Datum
- 07.11.2018
- Windrichtung
- S (Süd)
- Ort des Wellensteiggebietes
- Einstieg im Ruhrtal zwischen Meschede und Oeventrop
- Auslöser
- Welle an der Sauerlandkante am südlichen Ruhrtal
- Erreichte Höhe
- 3855m lt. IGC
- Zeit-Bezugssystem
- MEZ
- Höhen-Bezugssystem
- QNH
- Weitere Daten
-
Verein: LSC Oeventrop e.V. Flugzeugtyp: LS8-18m ------------------- Startort: Oeventrop Ruhrwiesen, 211m MSL Startzeit: 10:16 Uhr Landeort: Oeventrop Ruhrwiesen Landezeit: 14:37 Uhr ------------------- Bodenwindrichtung: Annähernde Windstille, Flugplatz liegt direkt unter einem Rotor, teilweise deshalb sogar leichter Nordwind (!) Bodenwindstärke: S.O. ------------------- Einstieg in die Welle/n: 1) Direkt aus dem F-Schlepp. Bereits in niedriger Schlepphöhe klare Anzeichen gehabt, zu Testzwecken aber in 1500m geklinkt und direkt 1,5m/s steigen vorgefunden. Für jedes Wellensystem: Einstieg(e) aus: F-Schlepp Einstieg(e) in Höhe: 1500m, andere mitflieger auch deutlich tiefer Angetroffene Steigwerte:1,5m/s Erreichte Höhe(n): Steigen bis 3855m. In 3800m noch 0,5 m/s, danach nahm der Wind auf unter 30 Km/H ab und die Welle brach zusammen. Ausdehnung des Steiggebietes: Ausdehnung etwa 6-7km Breite zur Wellenachse, 3km Längs zur Achse. Die Welle stand dort ortsfest und ist bekannt bei allen südlichen Windrichtungen. Weiteres Steiggebiet bei Olsberg und entlang des Ruhrtals etliche tragende Linien. ------------------- Vermuteter Auslöser: Sauerlandkante im Ruhrtal. Besonders markant der Spot bei den Ortschaften "Calle", "Enste", "Olpe" und "Wennemen". Weitere Spots entlang des Ruhrtals: Meschede, Olsberg (Bahnhof), Altenhellefeld und alter Segelflugplatz Sundern-Seidfeld. Höhenwindrichtung(en): Über den Kämmen bis FL120 etwa 180-210 Grad Höhenwindstärke(n): Über den Kämmen 60-70 Km/H, ab 3800m dann plötzlich abnehmend auf 30Km/H Temperaturangaben: Inversion später deutlich ab 1500m wahrzunehmen. Die darunter entwickelnde Thermik hat die Welle später zum Erliegen gebracht. Optisch klar zu erkennende Inversion bei ca. 1500m
- Freier Bericht
- Ein klassischer Südwindtag im Sauerland. Gestartet wurde gegen kurz nach 11 im F-Schlepp und Eigenstart. Bereits im Schlepp bemerkten sowohl Schlepppilot als auch ich starkes Steigen in etwa 500m-1000m Höhe bei Einstieg ins Ruhrtal. Ich wollte mir aber die Chance lassen und direkt einen weiteren Spot am Hennesee ausprobieren, der leider nicht direkt funktionierte. Ausgeklinkt in 1500m konnte ich über Meschede-Enste, am Solarfeld, direkt in 1,5 m/s laminares Steigen fliegen. Ich flog das Gebiet weiträumig ab um das Steigen genau zu lokalisieren. Die Welle war dynamisch, bewegte sich über einen Bereich von 5-7km lateral bis zur maximalen Höhe. Der Himmel war blau, ganz vereinzelt traten in der Ferne am Diemelsee und in Richtung Werdohl Rotor-Wolken in ca. 1000m Grund auf. Von Westen konnte man die Warmfront kommen sehen. Kurz vor Erreichen von FL100 wurde ich direkt von Langen Information an Langen Radar überreicht. Ich schilderte unsere Situation, auch um die Controller auf das Vorhandensein von Segelflugzeugen in dieser Höhe aufmerksam zu machen. Ohne Transponder bekam ich eine Freigabe auf FL110. Die anderen beiden nach mir gestarteten (Duo Discus & LS6) durften ebenfalls ohne Transponder mit steigen. Der zuletzt gestartete Arcus M stieg unter uns ein und übermittelte eine Transponderposition. Mit dieser Hilfe bekamen wir dann eine Freigabe bis FL130. Es war ein professioneller Umgang mit Radar, mit Verständnis auf beiden Seiten. Sehr vorbildlich und ein rieses Dankeschön, falls es jemand liest. Bei passieren von 3800m nahm das Steigen allmählich von 0,5m/s auf 0,1m/s ab, ich beendete auch mangels Freigabe den weiteren Steigflug in FL127, 3855m. Gemeinsam mit dem Arcus verließen wir den Steigbereich nach Osten, um einen weiteren (in der Prognose von Skysight) eingezeichneten Spot am Diemelsee zu finden. Auf dem Weg dorthin klapperten wir alle uns bisher bei Südwind bekannten Punkte ab. In der Höhe war leider ausser einem Nullschieber nichts weiter zu holen. Ich bin mir aber sicher, dass es in niedrigerer Höhe auch sinnvolles Steigen gab. Wir drehten am Diemelsee (Ende Sauerland) um, und machten uns auf den Rückweg zum stärksten Spot im Ruhrtal. Dieser hatte etwas an Mächtigkeit verloren, in FL100 ging es weiter nach Westen. Der Arcus versuchte sein Glück bei Werdohl (Auch ein Spot von Skysight gezeichnet) und ich in Richtung Rönkhauser Becken, mit dem Ziel die Welle an der Nordhelle evtl. erreichen zu können. Das letzte sinnvolle Steigen im Westen fanden wir ca. bei der Position des alten Flugplatz von Sundern-Seidfeld. Am Rönkhauser Becken konnte ich nur einen Nullschieber herauskitzeln, der Arcus M musste den Motor in Werdohl bemühen. Es entwickelten sich in der Ferne weitere Rotor-Wolken in etwa 1500m Grund. Es war eine klare Inversion in dieser Höhe zu erkennen. Als wir unterhalb fielen, wurde die Luft überraschend schlagartig turbulent. Es war kein weiteres sinnvolles Steigen mehr auszumachen. Die einsetzende Thermik hatte den Wellenapparat also gegen ca. 14 Uhr zum Erliegen gebracht. Nach und nach fielen wir wieder in Oeventrop ein. Ein toller Tag, zwar nicht im Sinne einer großen Strecke, aber knapp 4000m im Sauerland sind nach fast 10 Jahren "Forschung" schon etwas Besonderes.
IGC Datei herunterladen: 2018-11-07-FLA-3OL-01.igc
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