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14.10.2018/S (Erzgebirge)

erstellt von Jörg Dummann zuletzt verändert: 17.10.2018 08:47

Bericht von Alrik Dargel, Akaflieg Dresden:

Ausgangslage: Kräftiger Wind blies den Erzgebirgskamm aus Südost bis Süd an. Für diese Windrichtung fällt das Erzgebirge eigentlich nicht steil genug ab, um Wellen zu erzeugen. Skysight und der DWD rechneten für den 14.10. allerdings eine schwache Leewelle zwischen Pirna und Marienberg (Richtung Marienberg aber schwächer werdend). Leider war der Tag komplett blau, sodass es keinerlei Unterstützung beim Finden der Welle durch Lentis oder Rotorwolken gab. 

Eine Herausforderung, die das Clubklasse-Team (18m Cirrus und Speed-Astir IIb) der Akaflieg Dresden gerne angenommen hat.

Wir fuhren am Sonntag früh mit unseren Fliegern nach Pirna und bekamen dort dankenswerter Weise einen UL-Schlepp. Ich stand dem ganzen zunächst skeptisch gegenüber, weil der Wind am Boden doch recht schwach war. Die anderen Piloten berichteten aber von Turbulenzen in der Platzrunde. Um 11 startete ich als Erster und hatte im Schlepp gutes Steigen, nicht selten 5m/s, die sicher nicht nur von der CT erzeugt wurden. Der Schlepp war größtenteils kaum turbulent. Erst kurz vor der Welle vermutlich im Rotor wurde es turbulent. Anschließend wurde die Luft komplett ruhig und das Vario stand auf 5m/s fest. Ich klinkte in 1200 m MSL und erflog mir langsam das Steiggebiet. Unter mir wurde Fabian durchgeschleppt und klinkte eine Welle weiter vorne. In 2300m ließ das Steigen nach und ich flog gegen den Wind zu Fabian vor. Die Wellen lagen nur 5km auseinander. Dort stiegen wir zusammen bis 2900m. Wir entschlossen uns, gegen den Wind noch nach einer weiteren Welle zu suchen, fanden aber nur eine negative Null. Also wieder zurück und wieder hoch. Dann wollten wir Kammparallel weitersuchen. Dabei fanden wir tragende Linien mit teilweise gutem Steigen, das wir wegdrücken mussten, um nicht in FL100 zu geraten.

Hinter Altenberg verloren wir die Linie und begannen im Zickzack den Kamm abzusuchen. Gutes Steigen fanden wir erst wieder am Leehang der Talsperre Rauschenbach. Dort stiegen wir wieder bis auf 2500m und setzten unseren Flug kammparallel fort. Wir fanden allerdings kein Steigen mehr. Wir waren uns sicher, dass der Fichtelberg eine gute Welle werfen müsste, allerdings war das Gelände bis dort hin frei von starken Leeabfällen und gegen den Dunst konnte man auch sehr schlecht sehen. Wir kehrten um und stiegen in Rauschenbach wieder auf. Wir wollten jetzt Richtung sächsische Schweiz und gucken, wie weit das Steigen dort reicht und um ein paar km im OLC zu erzielen. Dabei fanden wir noch eine gute Welle in Altenberg. Ab dort fanden wir eine gute tragende Linie bis zum Elbtal. Diese Linie führte auch durch den Bereich, wo wir anfangs erfolglos die erste Welle gesucht hatten und lieferte dort gutes Steigen. Ab der Elbe ließ das Steigen nach und wir wendeten wieder. Wir flogen nochmal Richtung Rauschenbach und versuchten dabei komplett in der ersten Welle zu bleiben, was auch gut gelang. Vor Altenberg wurde es in 2600m sehr turbulent. Ich hielt das für einen Rotor einer höheren Wellenstufe. Also versuchte ich, diesen Auszukreisen, was durch das enge Steiggebiet nicht gelang. Dennoch flog ich dann gegen den Wind vor, um den Einstieg in eine höhere Welle zu finden, aber vergeblich.

Wir flogen dann weiter und fanden noch etwas wie die erste Altenbergwelle, die aber deutlich schlechter ging, als die vorige Altenbergwelle zu der ich dann wechselte. Wir flogen noch weiter nach Rauschenbach und folgten einer weiteren tragenden Linie Richtung Südwest. In Anbetracht der Zeit wendeten wir dort und flogen den Kamm zurück. Dabei fand ich bei Altenberg in 600m AGL nochmal ein Steiggebiet neben der "Altenbergwelle". Ich folgte dem Kamm noch bis kurz vor die Elbe und drehte dann nach Sonnenuntergang zum Endanflug auf Pirna. Dabei durchflog ich auch unsere Einstiegswellen, die immer noch Steigen lieferten.

Insgesamt war das Steigen eher gering. Unten raus mit 1,5-2,5 gut. Oben hat man sich über einen Meter wirklich gefreut. Allerdings gab es auch kaum Sinken. Beim Vorflug entlang des Kamms traf man selten auf mehr als 1-2m Luftmassensinken. 

Die Wellen wurden für unser Dafürhalten von Leehängen im Erzgebirge ausgelöst, womit gezeigt wurde, dass das Erzgebirge auch bei Süd/Ostwind funktioniert, wenn auch nicht so gut wie bei Westwind. Diese Steiggebiete könnte man mal kartografieren und dann gilt es weiter nach Südwesten am Kamm vorzustoßen, um zum Fichtelberg zu gelangen. 

https://www.onlinecontest.org/olc-3.0/gliding/flightinfo.html?dsId=6934090

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