Thüringer Wald/SW (Südwest)
erstellt von Stefan Corbus
—
zuletzt verändert:
02.01.2013 19:56
Thüringer Wald / FL100, begrenzt durch Luftraum C; Pilot: Stefan Corbus
- Name
- Stefan Corbus
- Datum
- 31.12.2012
- Windrichtung
- SW (Südwest)
- Ort des Wellensteiggebietes
- Thüringer Wald
- Auslöser
- Thüringer Wald
- Erreichte Höhe
- FL100, begrenzt durch Luftraum C
- Zeit-Bezugssystem
- UTC
- Höhen-Bezugssystem
- QNH
- Weitere Daten
-
Verein: Fliegerklub Carl Zeiss Jena e.V. Flugzeugtyp: Standard Cirrus ------------------- Startort: Jena-Schöngleina Startzeit: 10:05 Landeort: Jena-Schöngleina Landezeit: 14:45 ------------------- Bodenwindrichtung: 220° Bodenwindstärke: ------------------- Einstieg in die Welle/n: Rudolstadt, Ilmenau u.a. Für jedes Wellensystem: Einstieg(e) aus: F-Schlepp Einstieg(e) in Höhe: 2000m Angetroffene Steigwerte: bis 2m/s Erreichte Höhe(n): FL100, durch Luftraum C begrenzt Ausdehnung des Steiggebietes: ------------------- Vermuteter Auslöser: Thüringer Wald ------------------- Höhenwindrichtung(en): 2500m 260° Höhenwindstärke(n): 55km/h Temperaturangaben:
- Freier Bericht
- Für den 31.12.2012 wurde eine SW-Wetterlage vorhergesagt, die Leewellen hervorbringen sollte. Leider war an keinem der erprobten Leewellenstartflugplätze Flugbetrieb geplant. Da dies in Thüringen momentan leider mehr die Regel als die Ausnahme ist, gab es schon länger den Gedanken, mal den Start von Jena aus zu probieren. Jan (R1) ist schon des öfteren in den RASP-Vorhersagekarten ein Steiggebiet aufgefallen, das im Bereich Saalfeld/ Rudolstadt eingezeichnet war. Dieses hat er bei seinem Flug am 25.11.2012 erstmals erflogen. Weiterhin war durch die westliche Komponente des Höhenwindes davon auszugehen, daß die Wellen ostwärts verlagert werden und sich evtl. auftretende Sekundärwellen Richtung Jena ausbreiten würden. Auf dieser Basis wurde der Entschluß gefaßt, per F-Schlepp entlang des Saaletales bis Rudolstadt zu kommen um dort den Welleneinstieg zu versuchen. Drei Piloten sind an diesem Tag von Jena aus geflogen: Jan (R1) auf Ventus bt Sven (Fay) auf LS4WL Stefan (Ci) auf Standard Cirrus Der Einstieg wurde von allen Flugzeugen im Gebiet von Orlamünde bis Rudolstadt ca. 35km von Jena entfernt geschafft. War man einmal in der Primärwelle, war FL100 schnell erreicht. Das Wellenfluggebiet konnte leider nicht aktiviert werden, weil in Alkersleben kein Flugleiter zur Verfügung stand. Durch die westliche Komponente des Höhenwindes waren die Bedingungen sicher nicht ideal. So war die Welle im südöstlichen Bereich zwischen Ilmenau und Ohrdruf sehr gut ausgeprägt und durch Rotorbänder markiert während der westliche Teil des Thüringer Waldes eher schwierige Bedingungen versprach (ein Phänomen, das die Harzflieger lange kennen, bei WSW geht der Unterharz gut und am Brocken ist es schwierig). Jan hat den schwierigen Bereich trotzdem durchquert und konnte dann weit nach NW fliegen. Auch in anderen Gegenden ist an dem Tag Welle geflogen worden. So wurde ein Flug in Welle und Hangwind von Rene Hanses von Bückeburg aus durchgeführt. Schaut man sich die Flugspuren von Rene und Jan gemeinsam an (siehe Abbildung), kann man eine Idee bekommen, was an Streckenflügen im Winter möglich sein kann (Dank an Christof Maul für diesen Hinweis!). Der Rückflug aus der Welle nach Jena war märchenhaft. Die tiefstehende Sonne strahlte unter der Lenti des Thüringer Waldes wie durch ein Fenster und tauchte alles in ein unglaubliches Licht. Schöner kann ein Segelfliegerjahr nicht zuende gehen! Zusammenfassend bleibt die Erkenntnis, daß man bei WSW-Wind notfalls auch von Jena aus mit vertretbarem Aufwand in die Leewelle des Thüringer Waldes gelangen kann. Und Jan hat wieder aufgezeigt, welches Potential an Streckenkilometern in der Welle steckt.
IGC Datei herunterladen: 2cvfc5i1.igc
Weitere Datei herunterladen: Sat-Bild.JPG
Foto1: ueber Ilmenau Richtung Ohrdruf.jpg
Foto2: Rudolstadt.jpg
Foto3: Rueckflug bei Kahla.jpg
Artikelaktionen