Harz - Ilsenburg bis Ballenstedt
Die wesentlichen Aspekte sind bereits im Bericht von Florian Bartels beschrieben worden. Der Tag war geprägt durch ein Nebeneinander von konvektiven Wolkenstraßen mit Obergrenzen von ca. 2000 m, die in Windrichtung verliefen, und Rotorbändern, die parallel zur Harzkante ausgerichtet waren, d.h. unter einem Winkel von ca. 60 Grad zu den konvektiven Straßen standen. Daraus hat sich in schachbrettartiges Wolkenmuster ergeben, das nicht einfach zu interpretieren war. Auf dem hoch aufloesenden NOAA-Satellitenbild ist dies sehr gut zu sehen.
Überdies war die primäre Welle am Standardeinstieg im direkten Brockenlee nach Osten wie nach Westen hin räumlich begrenzt. Die sekundäre Welle fast am nördlichen Rand des Wellenfensters ließ sich dagegen bis nach Ballenstedt ausfliegen, allerdings ohne großen Höhengewinn in ca. 3000 m. Lokal begrenztes starkes Steigen (bis über 3 m/s) trat recht zuverlässig immer an den Kreuzungspunkten von Rotorbändern und konvektiven Wolkenstraßen auf, gepaart mit entsprechend starkem Fallen in den blauen Löchern an den Kreuzungen der Föhnlücke mit den konvektiven Abwindzonen (s. Satellitenbild mit Flugweg sowie eingezeichneten Rotorbändern und Aufwindstraßen).
Weiter nördlich sind auf dem Satellitenbild noch mindestens zwei weitere Rotorlinien erkennbar, die sich aus dem Cockpit nicht so eindeutig dargetsellt haben. Es wäre interessant gewesen herauszufinden, ob die "Aufwindkreuzungen" dort auch noch funktioniert hätten. Ein Projekt für die Zukunft.
Alles in allem kein Monster-Wellentag, weder von der Ausdehnung, der erreichbaren Hlöhe noch von den Steigwerten her, aber ein interessanter und lehrreicher Tag in Bezug auf das parktische Fliegen und das "Lesen" der Wolkenoptik.
Dank nach Wolfenbüttel für die Startmöglichkeit, nach Aschersleben für das Wellenfenster und an Erland für den Alarm, ohne den ich es an diesem Tag sicherlich nicht probiert hätte.
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