7 Flugzeuge in der Ackerwelle, von Aue/Hattorf
erstellt von Jörg Dummann
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zuletzt verändert:
26.10.2011 13:38
Wind 160°/70 km/h in 3000m, Steigwerte um 1 m/s, Spitzen bis 2.5 m/s, maximale Höhe unbekannt, da keine Freigabe oberhalb FL100. Ausgeprägte Sekundärwelle!
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Verein: Akaflieg Frankfurt Flugzeugtyp: LS4 / Duo-Discus Piloten: Christine Franke, Christof Maul, Simone Schulz ------------------- Startort: Aue/Hattorf Startzeit: 10.00 UTC Landeort: Aue/Hattorf Landezeit: 15.00 UTC ------------------- Bodenwindrichtung: 150° (auf der Bahn) Bodenwindstärke: ca. 20 kt (geschätzt, turbulent) ------------------- Einstieg in die Welle/n: zwischen Teichen O Clausthal und Okertalsperre Einstieg(e) aus: F-Schlepp Einstieg(e) in Höhe: 1500m Angetroffene Steigwerte: 0.5 - 1.5 m/s, maximal 2.5 m/s Erreichte Höhe(n): 3000m (keine Freigabe darüber) Ausdehnung des Steiggebietes: Primärwelle - ca. 25 km auf der Linie Osterode - Bad Harzburg Sekundärwelle - 12 km parallel versetzt in Windrichtung (etwa Bad Grund - Goslar) ------------------- Vermuteter Auslöser: Acker Höhenwindrichtung(en): um 160° in 3000m Höhenwindstärke(n): 70 km/h
- Freier Bericht
- Die Südostlage kündete sich bereits ab Mitte der vorhergehenden Woche an. Geplant war der Akaflieg-Ausflug nach Aue ursprünglich für Sonnatg/Monatg (23./24.10.). Auf Grund der aktuellen Wetterentwicklung haben wir uns entschlossen, auf den Sonntag noch zu verzichten. Am Montag herrschte dann die angekündigte Südostströmung zwischen einem Hoch über Osteuropa und einem Tief über Großbritannien. Aus Aue waren 4 Flugzeuge am Start (der Janus gleich 2 Mal), und dazu kamen die beiden Akaflieg-Maschinen.
- Der Schlepp (wie auch die Landung) waren von teils sehr kräftigen Turbulenzen begleitet, die oberhalb von etwa 800m nachließen. Der Wind zwischen 1500m und 3000m kam aus 160° mit etwa 70 km/h. Das laminare Steigen war ca. 6km vom Acker entfernt und zu Beginn des Fluges von einzelnen Rotorwolken markiert. Im Lauf des Tages nahm die Feuchte zu, und es entwickelte sich daraus ein markantes Rotorband. Gleichzeitig entstand ein zweites Rotorband leewärts ungefaähr 12 km hinter dem ersten. Das dort vorgefundene Steigen war eher stärker als das der Primärwelle, möglicherweise wegen einer Resonanz mit dem Bocksberg bei Goslar (?). Interessanterweise erstreckte sich das Steiggebiet der Sekundärwelle im Nordosten wie im Südwesten einige Kilometer in die Ebene hinaus, bis nördlich des Flugplatzes Bollrich bzw. bis südlich von Eisdorf (immerhin 10 km auf der Wellenachse bzw, 5km in senkrecht zur Harzkante. Die äußeren Ränder der Sekundärwelle waren nach Luv "vorgebogen" und zum Glück auch durch Rotoren markiert, sonst wären wir sicher nicht auf die Idee gekommen, einen so krummen Kurs zu fliegen. Die Linie der Sekundärwelle erinnert so etwas an die von einer Punktquelle ausgehenden Welle, was bei der Ausdehnung des Steiggebiets und der Länge das Ackers ja auch plausibel ist.
- Insgesamt ein spannender und lehrreicher Wellenflugtag, der den Aktionsradius bei Südost am Acker erweitert und zum Verständnis der Ackerwelle beiträgt. Und last not least ein fast unbeschreiblich schöner Anblick bei tief stehender Nachmittags-Sonne, wenn der Erdboden vom Dunstschleier der Inversion verhüllt wird.
- Vielen Dank für Hilfe und freundliche Aufnahme in Aue. Jederzeit wieder!
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