Bronkow / W / (visuell)
Der 13.07.2009 hatte nicht nur hinsichtlich der thermischen Möglichkeiten etwas für die Streckenflieger im Gepäck, sondern auch für diejenigen unter uns die sensibilisiert für interessante Wettererscheinungen, mit offenen Augen unterwegs waren.
Bereits beim morgendlichen Wetterbriefing fiel auf, das neben der relativ früh einsetzenden Thermik eine starke Abschirmung von Südwest in unseren Raum unterwegs war. Während die Windgeschwindigkeiten im unteren Konvektionsraum mit ca. 7- 10 km/h aus West bis Westnordwest vergleichsweise gering waren, ging es oberhalb einer Inversionsschicht die zur Mittagszeit auf ca. 1500m NN angesteigen war, mit einem vertikalen Windsprung auf bis zu 80 km/h in 3000m, ganz anders zur Sache (vergl. Temp Lindenberg 12 Uhr lokal).
Man konnte also gespannt sein, was sich dynamisch an dieser Schicht im Laufe des Tages abspielen würde !?
Wir hatten als Tagesaufgabe ein kleines Dreieck deklariert, welches von Pirna zunächst nach Osten und dann nach Nordwesten führen sollte. Bereits bei der Wende in Klix war die Abschirmung aus Südwest deutlich zu erkennen, die mit Windgeschwindigkeiten bis zu 80 km/h in knapp 3000m NN (Temp Lindenberg) sehr schnell heranzog. Bereits beim Vorfliegen Richtung Bronkow waren im Randbereich der Abschirmung im Lee der Cumuluswolken lentikulare Strukturen zu erkennen. Noch deutlicher sah man die Altocumulus lenticularis nach der Wende in Bronkow. Der Pfeil im OLC-Flugverlaufbild zeigt östlich von Bronkow die Position aus dem das nachstehende Bild Richtung ONO aufgenommen wurde.
Auch im Funk berichteten einige Piloten, die noch weiter östlich flogen, von „Leewellenwolken“. Der nachstehende Temp von Lindenberg mit hervorgehobener Inversionsschicht in ca. 1500m (entspricht im wesentlichen der Höhe der Konvektionsbewölkung) zeigt deutlich den vertikalen Windsprung von ca. 10 km/h auf fast 80 km/h oberhalb der Sperrschicht.
Die letzte Abbildung zeigt die visualisierte Vorstellung der Entstehung der Wellenstrukturen an der bereits erwähnten Grenzschicht. Die „Wellenschwingung“ entsteht an der Sperrschicht , die durch die Konvektionsbewölkung „hochgebeult“ wird. Das darüberliegende Starkwindfeld wird am auslösenden Hindernis (die Konvektionsbewölkung) vertikal ausgelenkt und bildete zwischen einer weiteren Sperrschicht in ca. 3000m bzw. 4000m eine Ausbreitungswelle. Durch die Feuchte der schneller strömenden Luftmasse bilden sich im Bereich der max. Schwingungsamplituden Ac lenticularis.
Ob diese „Cumulus-Welle“ fliegerisch nutzbar gewesen wäre ?!
Vielleicht !
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